VPT-SEV Sektion Thurbo vom 22. April 2016:  Bericht vom Sozialpartnertreffen
Am 12. April trafen sich die Vertretungen von SEV (Sektionspräsident Gottfried Solenthaler und Regionalsekretär Felix Birchler), transfair und VSLF mit Geschäftsführer Ernst Boos und dem neuen Leiter Personal Daniel Guyer. Wie jedes Jahr war die Traktandenliste prall gefüllt mit Themen. Einiges wurde vertieft diskutiert, anderes konnte nur kurz angesprochen werden und für die weitere Behandlung vorbereitet. Hier die wichtigsten Informationen und Ergebnisse der Sitzung aus unserer Sicht.

Mitarbeitergespräche
Nach den Unruhen, welche die Neuregelung der Zeitabrechnung bei den Mitarbeitergesprächen diesen Frühling auslöste, diskutierten wir das Thema ausführlich. Wir haben uns darüber unterhalten, was gemäss AZG vorgegeben ist und welche Verpflichtungen das Unternehmen hat. Zwei Aussagen von Geschäftsführer Ernst Boos sind in diesem Zusammenhang von besonderer Wichtigkeit.
1) Wenn jemand mit dem neuen Vorgehen nicht einverstanden ist, dann hat er das Recht eine Einteilung des Gespräches in eine Tour (nach alter Regelung) zu verlangen. Der Mitarbeiter muss das aber ausdrücklich verlangen und die Terminfestlegung ist dann Sache des Vorgesetzten.
2) Aufgrund des Wirbels der letzten Wochen soll überprüft werden, ob nicht doch eine Rückkehr zum alten System möglich ist.

Erhöhung Tagespauschale Verpflegung
An der letzten Herbstversammlung wurde ein Antrag auf Erhöhung der Tagespauschale angenommen. Wir haben das Thema eingebracht und eine vertiefte Diskussion des Anliegens soll zusammen mit den Lohnverhandlungen im Herbst stattfinden.

Anspruch auf mindestens 20 Ruhesonntage
Auf diese Frage bekamen wir die unmissverständliche Aussage, dass für jeden Mitarbeitenden die 20 Ruhesonntage individuell eingehalten und kontrolliert werden müssen. Bei einem Schnitt von unter 20 Tagen in der Rotation ist die Dispo diesbezüglich mehr gefragt. Wichtig ist: wenn jemand feststellt, dass er in einem Jahr weniger als 20 Ruhesonntage eingeteilt hat, dann muss das auf seine Mitteilung hin diskussionslos korrigiert werden. Er kann im letzten Quartal auch anfragen, ob der Einteiler seine freien Sonntage zählt und dann ihm genügend Sonntag gewährt werden.

Streckensperrungen und geänderte Dienste
Auch dieses Thema verursachte letzten Sommer einige Diskussionen und Unbehagen. Es wird sicher auch bei den Bauarbeiten diesen Sommer wieder auf den Tisch kommen. Aufgrund der Diskussionen am Sozialpartnertreffen unterbreitete der Geschäftsführer den Vorschlag, dass künftig bei länger andauernden Umbauten die neuen Touren den Depotvertretern vorgelegt werden, damit diese intervenieren können. Bei gröberen Verwerfungen sollen auch zusätzliche Entschädigungen im Nachgang der Umbauten in Betracht gezogen werden.

Umsetzung Schiedsgericht Lohnsystem
Es wurden uns erste Zahlen zum aktuellen Stand des Lohnsystems und dem aufgelaufenen Rückstand auf die Aufstiegsziele geliefert. Weitere Informationen werden den Sozialpartnern im Verlaufe des Sommers zur Verfügung gestellt, damit die am Schiedsgericht vereinbarte Standortbestimmung auf Zahlenmaterial gestützt durchgeführt werden kann.

Fortzahlung von Zulagen bei Krankheit und Unfall
Erstmalig diskutiert wurde unser Anliegen, dass die Zulagen auch bei Krankheit und Unfall weiter bezahlt werden müssen. Wir begründen das damit, dass die Zulagen für das unregelmässig arbeitende Personal als Lohnbestandteil zu werten und somit im Falle der Lohnfortzahlungspflicht zu berücksichtigen sind. Thurbo signalisierte hierzu Gesprächsbereitschaft, zumal der heutige GAV in diesem Punkt eine zweideutige Formulierung enthält. Wir werden sehen, ob wir in diesem Thema eine Lösung im Sinne der Mitarbeiten aushandeln können.

Kontrolle mit Zivilkleidern beim Zugpersonal
Es seien lediglich ca.16 Kontrollen im Jahr. Herr Boos überlegt sich, ob einige unbezeichnete Kleider ins Kleidersortiment aufgenommen werden sollen.

SEV - Gewerkschaft des Verkehrspersonals
SEV Regionalsekretariat, Felix Birchler, Tel. 071 223 80 30,